Der Rubin – der rote König der Edelsteine
Der Rubin, der im alten Sanskrit als „König der Edelsteine“ bekannt ist, zeichnet sich durch seine rote Farbe aus. Er ist der wertvollste der Korunde, gefolgt vom blauen Saphir und dem Padparadscha.
Die Farbe des Rubins ist umstritten: Was ist Rubinrot?
Wie der Saphir ist der Rubin ein Korund. Bis auf seine rote Farbe hat er alle Eigenschaften eines Saphirs. Der Übergang zum rosa Saphir ist fließend: Ob ein Stein noch „rubinrot“ oder schon „saphir-pink“ ist, liegt oft im Auge des Betrachters. Trotz der Verwendung von Farbkarten kann es vorkommen, dass ein und derselbe Stein von einem Experten als Rubin und von einem anderen als rosa Saphir eingestuft wird.
Es gibt nicht nur einen Rotton, der einen Rubin zu einem Rubin macht. Er kann helle Rottöne haben, die bereits in Richtung Orange oder Pink tendieren. Oder dunkle, bräunliche Töne.
Die Farbe löste einst einen legendären Streit aus. Der Juwelier Louis Cartier stritt sich mit dem Maharadscha von Nawangar darüber, welcher Rotton der beste sei. Der Maharadscha bestand darauf, dass die besten Rubine einen violetten Schimmer hätten. Cartier hingegen war der Meinung, dass ein reines Rot die beste Farbe für einen Rubin sei. Am Ende ging Cartier als Sieger aus dem Streit hervor, und seitdem gilt ein leuchtendes Rot (vergleichbar mit dem Rot einer Ampel) als die beste Farbe für einen Rubin.
Der Einfluss der Farbe auf den Preis
Bestimmte Farbklassifizierungen wirken sich auf den Preis aus. Tiefrote Rubine, auch als „Taubenblut-Rubine“ bekannt, sind besonders beliebt – und wertvoll.
Die rote Farbe des Rubins stammt vom Element Chrom. Neben ihrer Farbe erhalten Rubine auch ihre Fluoreszenz von diesem Element, wodurch sie von innen wie ein Feuer leuchten. Die Fluoreszenz wird durch UV-Licht sichtbar, weshalb sie besonders im Sonnenlicht bewundert werden kann.
Verwendung: Rubine für Schmuck und Laser
Rubine eignen sich aufgrund ihrer Härte und fluoreszierenden Schönheit besonders gut für Schmuck.
Sie werden jedoch auch auf andere Weise verwendet: Die rote Fluoreszenz von Rubinen half beim Bau des ersten funktionierenden Lasers im Jahr 1960. Rubine – sowohl natürliche als auch vor allem synthetische – werden immer noch zur Herstellung von Lasern, Uhren und medizinischen Instrumenten verwendet.
Verschenken Sie Schmuck mit Rubinen
Lose gekaufte Rubine können zu einer Vielzahl von Schmuckstücken verarbeitet und verschenkt werden. Auch als Ring ist der König der Edelsteine ein Hingucker, der vor allem durch sein rotes Funkeln auffällt.
Wer seiner Liebsten zum Geburtstag einen Edelstein schenken möchte, sich aber nicht für einen entscheiden kann, kann sich die Symbolik der Geburtssteine zunutze machen. Laut der American Gem Society sind Rubine der ideale Stein für alle, die im Juli geboren sind.
Herkunft & Fundorte von Rubinen
Die wertvollsten Rubine stammen aus dem burmesischen Mogok-Tal. Diese sind berühmt für ihre blutrote Farbe mit violetten Schattierungen und werden auch „Taubenblut-Rubine“ genannt. Neben ihrer intensiven Farbe leuchten diese Steine im UV-Licht.
Ein weiterer Fundort in Myanmar befindet sich in der Mong Hsu-Region. Bei den meisten der hier abgebauten Rubine wird die Farbsättigung durch Wärmebehandlung verbessert.
In Winza, Tansania, wurden Rubine von teilweise sehr guter Qualität gefunden. Allerdings versiegten die Funde bereits 2009 – zwei Jahre nachdem dort die ersten Steine entdeckt wurden.
Die weltweit größte Förderung von hochwertigen Rubinen findet in Mosambik statt.
Kleinere Vorkommen gibt es auch beispielsweise in Madagaskar, Sri Lanka und Thailand.
Wie werden Rubine abgebaut?
In Mosambik werden Rubine von der Firma Gemfields mit modernen Methoden abgebaut. In anderen Ländern wird der Edelstein von lokalen Bergleuten mit traditionellen Methoden abgebaut. In Sri Lanka wurde der kommerzielle Abbau in großem Stil verboten, um Arbeitsplätze zu erhalten.
Härte und Einschlüsse von Rubinen
Rubine haben eine Härte von 9 auf der Mohs-Skala. Der einzige natürliche Edelstein, der härter ist, ist der Diamant. Dadurch sind Rubine besonders widerstandsfähig gegen Kratzer und Abnutzungserscheinungen, sodass sie bedenkenlos als Ringe getragen werden können.
Wie bei allen Korunden sind auch bei Rubinen Einschlüsse sehr häufig. Dabei handelt es sich in der Regel um feine Rutilnadeln, Calcitkristalle, Dolomitkristalle, Pyritkristalle, Zikon, Pargasit, aber auch um Heilungsrisse, Negativkristalle und polysynthetische Zwillinge.
Eine Anhäufung feinster Rutilnadeln wird in der Fachsprache als „Seide“ bezeichnet. Auch wenn Einschlüsse einen abwertenden Effekt haben, beweist eine geringe Anzahl von Rutilnadeln die Echtheit des Rubins. Sie sind auch ein Zeichen dafür, dass der Stein nicht wärmebehandelt wurde.
Die gängigsten Schliffe
Wie ein Rubin geschliffen wird, hängt stark vom verwendeten Rohstein ab. Der Edelsteinschleifer versucht, bestimmte Vorzüge des Rohsteins hervorzuheben, zum Beispiel besondere Lichtreflexe oder eine hochwertige Farbe.
Die meisten Rubine werden oval geschliffen, aber auch andere Schliffe sind möglich.
Ein gut ausgeführter Brillantschliff kann den Wert eines Rubins steigern, aber nur, wenn die Brillanz des Rubins für einen runden Schliff gut genug ist.
Man findet auch Rubine im Smaragdschliff, allerdings selten bei Steinen über 1,5 Karat.