Turmalin – der Stein der vielen Farben
Einer ägyptischen Legende zufolge erhielt der Turmalin seine vielen Farben, als er auf seinem Weg aus dem Erdmittelpunkt einen Regenbogen durchquerte.
Der Name Turmalin stammt vom singhalesischen „thuramali“. Dieser Begriff wurde für alle bunten Edelsteine verwendet, die in Sri Lanka gefunden wurden. In Europa wurde der Begriff erstmals 1707 schriftlich festgehalten.
Die beliebtesten Farben
Turmaline gibt es in einer Vielzahl von Farben, und ihr Farbspektrum wird oft mit einem Regenbogen verglichen.
Die beliebtesten Turmaline gehören zur Untergruppe der Elbaiten, die das Element Lithium enthalten. Der Begriff Elbait stammt vom Namen der italienischen Insel Elba, dem ersten Fundort von Elbait.
Diese Untergruppe umfasst eine Vielzahl von Edelsteinen in verschiedenen Farben. Die bekanntesten sind
- Rubellit: Dieser rote Edelstein verdankt seine Farbe dem Element Mangan.
- Verdelith: Aufgrund seiner grünen Farbe wird Verdelith oft mit Smaragd verwechselt.
- Paraiba: Dank seiner leuchtend türkisen Farbe ist Paraiba der beliebteste und wertvollste aller Turmaline. Seinen Namen verdankt er seinem Fundort in Brasilien.
- Wassermelonenturmalin: Eine häufige Farbkombination ist Grün und Rosa. Turmaline mit diesen beiden Farben werden oft in Scheiben geschnitten. Dadurch kommt ein roter Kern mit grünem Rand zum Vorschein – ähnlich wie bei einer halben Wassermelone.
- Indigolith: Je nach Eisen- und Titangehalt erscheint dieser Turmalin violettblau bis blaugrün.
Am wertvollsten sind Paraíbas, gefolgt von Rubelliten, Indigolithen, Verdelithen und Wassermelonenturmalinen.
Andere Turmaline
Neben dem Elbait gibt es noch viele andere Turmaline:
- Schörl: Dies ist ein schwarzer Turmalin, der reich an Eisen ist. Er macht etwa 95 Prozent aller Turmaline aus, obwohl die meisten dieser Steine keine Edelsteinqualität haben.
- Man sagt, dass alte Magier diesen schwarzen Stein als Talisman verwendeten, um sich vor negativer Energie und bösen Mächten zu schützen.
- Dravit: Dieser Turmalin ist aufgrund des Spurenelements Magnesium gelb bis braun. Der Name leitet sich vom Fundort im Bezirk Drau im heutigen Slowenien ab.
Verwendung
Aufgrund seiner vielen Farben ist der Turmalin in der Schmuckherstellung sehr beliebt. Besonders der rote und grüne Turmalin, da sie Rubinen und Smaragden sehr ähnlich sehen können.
Laut der American Gem Society ist der Turmalin der Geburtsstein des Monats Oktober und der Stein für das 5. Jubiläum. Das Beste an einem Edelsteingeschenk für einen im Oktober Geborenen ist, dass man eine große Auswahl an verschiedenen Farben hat. Egal, ob Ihre Liebste eine Vorliebe für rote, blaue, grüne oder bunte Steine hat, bei Turmalin werden Sie auf jeden Fall fündig.
Sie können den Stein von einem Goldschmied zu einem Schmuckstück für besondere Anlässe verarbeiten lassen, sei es ein Ring, ein Armband oder eine Halskette.
Eigenschaften
Der Turmalin ist kein Mineral, sondern eine sehr komplexe Gruppe von Mineralien. Diese unterscheiden sich in ihrer chemischen Zusammensetzung und ihren physikalischen Eigenschaften.
Die jeweiligen Farben entstehen durch unterschiedliche Spurenelemente.
Dieser Edelstein kann sich unter Hitze und Druck elektrisch aufladen, wodurch er zu schwingen beginnt und Staubpartikel wie ein Magnet anzieht oder abstößt.
Dank seiner Härte von 7 bis 7,5 eignet er sich gut für die Herstellung verschiedener Schmuckstücke.
Herkunft und Fundorte
Ende des 19. Jahrhunderts wurde über Turmalinvorkommen in Kalifornien berichtet.
Funde im brasilianischen Paraíba führten in den 1980er und 1990er Jahren zu einem erneuten Interesse an Turmalin. Grund dafür war seine auffällige Farbe, die von Neongrün bis zu hellem Blau reicht.
Aus dieser Region stammen auch die weltweit besten und wertvollsten Turmalin-Exemplare.
Turmalin wird auch in Sri Lanka, Nigeria, Mosambik, Madagaskar, Afghanistan, Pakistan und den USA – hauptsächlich in Maine und Kalifornien – abgebaut.
Obwohl Turmalin weltweit in großen Mengen abgebaut wird, wird er nur selten in Edelsteinqualität gefunden. Aufgrund der großen Materialvielfalt schwankt der Preis dieses Edelsteins fast ebenso stark wie die Farbe.
Die gängigsten Schliffe
Die beliebtesten Turmaline, der Elbait, kommen fast immer als längliche Kristalle vor. Sein Querschnitt ähnelt einem leicht abgerundeten Dreieck.
Diese Form des Rohsteins führt in der Regel zu länglichen Schliffformen wie dem Baguette-, Achteck-, Smaragd- oder Kissenschliff.