Spinell – ein Edelstein in vielen Farben
Der früheste bekannte Spinell in Edelsteinqualität stammt aus dem Jahr 100 v. Chr. Er wurde in einem buddhistischen Grab in der Nähe von Kabul, Afghanistan, gefunden.
Der Name Spinell stammt wahrscheinlich vom lateinischen „spinella“ ab, was „kleiner Dorn“ bedeutet. Der Begriff bezieht sich auf die spitzen Kristalle des Spinells, die Dornen ähneln.
Spinell gibt es in vielen verschiedenen Farben: Neben rotem Spinell und blauem Spinell gibt es auch grüne, rosafarbene und violette Varianten. Die Farben werden durch Elemente wie Eisen (violetter Spinell, grünblauer Spinell) und Chrom (grün und kobaltblau) verursacht. Weitere farbgebende Elemente sind Zink, Mangan, Kobalt und Kupfer.
Spinell wird oft mit anderen Steinen verwechselt
Im Laufe der Geschichte wurden Spinelle oft mit Rubinen und Saphiren verwechselt.
In Bergwerken in Zentral- und Südostasien wurden große Spinellkristalle gefördert, die als Balas-Rubine bekannt sind und zu wertvollen Besitztümern von Kaisern und Königen wurden.
Der „Timur-Rubin“ und der „Rubin des Schwarzen Prinzen“ in den britischen Kronjuwelen sind ebenfalls Spinelle.
Um 1600 verglich der Botaniker, Chemiker und Mineraloge Anselmus de Boodt das Rot des Rubins mit dem des Spinells. Er stellte fest, dass das Rot des Spinells weniger intensiv ist.
Nicht nur Rubine können mit Spinellen verwechselt werden. Auch andere Edelsteine wie Amethyst, Aquamarin, Smaragd, Tansanit, Saphir oder Turmalin sehen dem vielfarbigen Edelstein auf den ersten Blick ähnlich.
Der Unterschied zwischen Spinellen und anderen Steinen liegt in ihrer Struktur.
Wie Rubin und Saphir ist auch Spinell ein Oxid.
Er unterscheidet sich jedoch von anderen Steinen durch seine oktaedrische Kristallstruktur und die einfache Lichtbrechung. Außerdem ist er mit einer Mohshärte von 7,5 bis 8 weicher als Rubin oder Saphir, die eine Mohshärte von 9 haben.
Die einfache Lichtbrechung bedeutet, dass er nur eine Farbe in alle Richtungen abstrahlt. Im Handel werden solche Steine als isotrop bezeichnet. Neben isotropen Kristallen gibt es auch einachsige und zweiachsige Kristalle. Steine mit mehreren Achsen weisen auch mehrere Farbtöne auf. Saphir ist beispielsweise ein einachsiger Stein und weist daher zwei Farben auf. Zweiachsige Steine wie Turmalin weisen drei Farben auf. Diese Farben sind nicht immer deutlich sichtbar.
Einfluss der Farbe auf den Wert
Leuchtendes Rot ist die begehrteste und wertvollste Farbe von Spinell-Edelsteinen, gefolgt von Kobaltblau, leuchtendem Rosa und leuchtendem Orange. Blasse Farben wie Lavendel sind oft erschwinglicher.
Herkunft und Fundorte von Spinell
Dieser Edelstein kommt in metamorphen und magmatischen Gesteinen wie Gneis, Marmor und Basalt vor.
Er wird weltweit abgebaut, unter anderem in Myanmar, Tansania (Manghengi) und Sri Lanka. Spinelle kommen auch aus Madagaskar, Pakistan, Australien, Tadschikistan, Afghanistan und Europa.
Verwendung
Spinell eignet sich aufgrund seiner Mohs-Härte von 7,5 bis 8 für die Verarbeitung zu Schmuck.
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Wie der Peridot ist auch der Spinell der Geburtsstein des Monats August. Wenn Sie nach einem passenden Schmuckgeschenk für jemanden suchen, der im August geboren wurde, sollten Sie den Stein in Betracht ziehen. Unter den vielen Farben dieses Edelsteins ist bestimmt auch die Lieblingsfarbe des Geburtstagskindes dabei.
Einschlüsse und Behandlung
Spinelle kommen manchmal in sehr reiner Form vor. Einige weisen Einschlüsse von Apatit und Heilungsrisse auf. Einige Spinelle haben feine Rutilnadeln, die – ähnlich wie beim Sternsaphir – einen sechszackigen Stern bilden können. Dieser Effekt ist bei Steinen mit dem glatten Cabochonschliff sichtbar.
Spinelle werden nicht wärmebehandelt, da eine Erhitzung nur eine kurzfristige Farbveränderung bewirkt. Behandlungen mit Öl sind dagegen üblicher, um die Reinheit der Steine zu verbessern.
Die gängigsten Schliffformen
Spinelle werden oft in Kissenform geschliffen. Man findet sie auch mit rundem oder ovalem Brillantschliff, mit Smaragdschliff und auch als glatt geschliffenen Cabochon.