Die Entdeckung des Tansanit
Im Vergleich zu anderen Edelsteinen kann man Tansanit erst seit kurzem kaufen.
Die Entdeckung dieses Edelsteins liegt noch nicht lange zurück und ist gut dokumentiert. Es gibt zwei Männer, die unabhängig voneinander behaupten, Entdecker des Tansanit zu sein. Einer dieser Männer ist Manuel D’Souza, ein indischer Schneider. Er baute in Tansania ab dem Jahr 1967 die blauen Edelsteine ab, im Glauben, es handle sich dabei um Saphire. Bald identifizierte man ihn als eine leuchtend blaue Zoisit-Variante.
Davon hörte auch ein Bergbauarbeiter, Ndugu Jumanne M. Ngoma (Sein Swahili Name bedeutet übrigens “Musizieren am Dienstag”). Er hatte ebenfalls blaue Edelsteine entdeckt und diese einem Edelsteinhändler in Nairobi gegeben, welcher die Steine (angeblich 5 kg) untersuchen wollte. Allerdings hat Ngoma nichts mehr von diesem Händler gehört. Er wandte sich an einen Mr. Bill, der herausfand, dass es sich bei den Steinen um eine neue Varietät des Minerals Zoisit handle. Leider gäbe es dafür noch keinen Markt. Als der Bergbauarbeiter nun hörte, dass ein anderer sich mit der Entdeckung des blauen Edelsteins rühmte, setzte er alle Hebel in Bewegung. Schließlich erhielt er den Beweis, dass er den Tansanit entdeckt habe: eine Urkunde, ausgestellt vom tansanischen Bergbauministerium. Mehr blieb dem Mann allerdings nicht von seinem Fund: Er hat davon nicht profitiert und arbeitete weiterhin als Arbeiter in einem Gipsbergbau.
Vom blauen Zoisit zum Tansanit
Als der blaue Zoisit entdeckt wurde, gab es dafür tatsächlich noch keinen Markt. Dies änderte sich, als Tiffany & Co. zum Vertriebspartner von Manuel D’Souza wurde. Das Unternehmen erkannte in der Ähnlichkeit zwischen dem teuren blauen Saphir und dem blauem Zoisit einen Vorteil. Allerdings klang der Name Zoisit zu sehr nach dem englischen Wort für Selbstmord – keine gute Voraussetzung für den Verkauf. Daher beschloss man, ihn umzubenennen. Aus dem blauen Zoisit wurde der “Tansanit” (im englischen Sprachraum “Tanzanite”).
Tansanit: Begrenztes Vorkommen
Seit seiner Entdeckung wurde Tansanit nur in Tansania abgebaut. 1971 wurden die Minen verstaatlicht und in Blöcke geteilt. Der größte dieser Blöcke prodzuiert jährlich etwa 2,7 Millionen Karat Tansanit. Laut einer unabhängigen Studie aus dem Jahr 2012 könnte das Tansanit-Vorkommen allerdings schon um das Jahr 2042 erschöpft sein. Das könnte zu einer Wertsteigerung des Edelsteins führen. Es kann sich daher lohnen, einen Tansanit als Anlage zu kaufen.
Tansanit und seine blaue Farbe
Beim Tansanit handelt es sich um eine durchsichtige, saphir-blaue Form des Minerals Zoisit. Dieses Mineral war schon im 18. Jahrhundert bekannt, allerdings nicht in Blau. Diese Farbe verdankt der Tansanit Spuren von Vanadium in Kombination mit extremer Hitze. Seine Farbtöne reichen von hellem Blau bis hin zu dunklem Ultramarinblau mit violetten Untertönen.
Bei der Betrachtung aus verschiedenen Winkeln zeigt der Tansanit unterschiedliche Farbtöne. Diesen Effekt nennt man in der Fachsprache Pleochroismus.
Der Edelstein aus Tansania
Tansanit wird ausschließlich in Tansania abgebaut, in der Nähe des Kilimanjaro. In manchen Minen wird hauptsächlich mit Muskelkraft und Presslufthammer gearbeitet, mittlerweile in beachtlichen Tiefen. Der Edelstein wird nämlich kaum noch in Oberflächennähe, sondern meist erst ab etwa 80 m Tiefe gefunden. Andere Minen hingegen arbeiten mit modernen Geräten und graben bis in Tiefen von fast einem Kilometer.
Verwendung: Für Schmuck oder als Anlage
Wie bereits erwähnt, könnte der Tansanit eine gute Wertanlage sein. Es ist davon auszugehen, dass das begrenzte Vorkommen dieses Edelsteins in naher Zukunft ausgeschöpft sein wird. Dann wird dieser Edelstein vermutlich von hohem Wert sein.
Sie können diesen Edelstein natürlich auch zu einzigartigen Schmuckstücken verarbeiten lassen. Er eignet sich für Ringe, Armbänder, Halsketten oder Colliers in Silber, Weiß- oder Gelbgold. Er kann mit anderen Farbedelsteinen kombiniert werden, meist findet man ihn jedoch allein oder in Kombination mit Brillanten. Als Alternative zum blauen Saphir wird er gern für Verlobungsringe verwendet. Dadurch macht man sich die Symbolik der Farbe Blau zu Nutze, die für Treue und Harmonie steht.
Laut American Gem Society ist der Tansanit der Geburtsstein des Monats Dezember und daher ideal für ein Schmuckgeschenk an Dezember-Geborene.
Tansanit: Edelsteinhärte & Wärmebehandlung
Die meisten Tansanite werden wärmebehandelt. Dadurch werden Brauntöne im Stein minimiert und die Blautöne hervorgehoben.
Die Härte dieses Edelsteins liegt bei 6,5 bis 7 auf der Härteskale nach Mohs. Zwar ist er damit weicher als der Saphir (Mohshärte von 9), allerdings immer noch hart genug um daraus jede Art von Schmuck herstellen zu können.
Häufigste Schliffe: Von Facettenschliffen bis zum Cabochon
Die schönen blauen Farbtöne dieses Edelsteins kommen durch Facettenschliffe am besten zur Geltung. Beliebt sind der runde oder ovale Brillantschliff, tropfenförmige oder gemischte Schliffe. Aber auch eckige Schliffe, wie beispielsweise der achteckige Smaragdschliff, sind möglich.
Außerdem findet man den Tansanit zu runden oder tropfenförmigen Cabochons geschliffen.