Granatsteine – Geschichtsträchtiger Stein in vielen Farben
Granatsteine sind in Österreich geschichtsträchtig. Sie wurden in Böhmen abgebaut und dort geschliffen – noch heute gibt es böhmische Granatschleifer. Auch Swarovski, mittlerweile als Hersteller von Kristall bekannt, war früher Granatschleifer.
Granatsteine sind schon lange bekannt. Es gibt Funde von Granatschmuck, die bis in die Bronzezeit zurückreichen. Auch die Ägypter kannten den Granat bereits und sahen in ihm ein Symbol des Lebens. Später wurde er zum Talisman, der seinen Träger sowohl im Krieg als auch vor Pest und Seuchen schützen sollte.
Eine Gruppe unterschiedlicher Steine
Zur Gruppe der Granatsteine gehört eine Vielzahl unterschiedlicher Steine. Am bekanntesten sind die roten Granatsteine. Rote Granate kommen auch im Vergleich zu anderen Farben am häufigsten vor. Dabei kann es sich um einen tiefroten Pyrop, einen weinroten Almandin, einen rosaroten Rhodolith oder einen orange-roten Spessartin handeln.
Zudem gehören zu den Granatsteinen aber eine Reihe weiterer Edelsteine, wie die grünen Steine Grossular, Tsavorith (auch Tsavolith), Demantoid. Der Umbalith kann seine Farbe wechseln, von blaugrün auf purpur.
Der Unterschied liegt zum einen in der Farbe, zum anderen auch in der chemischen Zusammensetzung und in der Lichtbrechung.
Der Wert von Granatsteinen
Im Vergleich zu Smaragd, Saphir, oder Rubin sind Granate günstig.
Die wertvollsten Granatsteine sind die grünen – vor allem der Tsavorith und der Demantoid können im Vergleich zu anderen Granatsteinen einen hohen Preis erzielen. Den Tsavorith gibt es hauptsächlich in Kenia. Weitere Vorkommen gibt es in Tansania und in Madagaskar. Der Demantoid ist ursprünglich aus Russland. Er hat häufig Einschlüsse, die “horse-tail-conclusion” genannt werden. Solche Einschlüsse aus Chrysothil Fasern können den Wert des Steins steigern. Damit ist der Demantoid der einzige Edelstein, der mit Einschlüssen teurer ist als ohne.
Verwechslungsgefahr – Granatsteine und ihre Ähnlichkeit zu anderen Edelsteinen
Einige Granatsteine sehen anderen Edelsteinen zum Verwechseln ähnlich. Häufig ist eine Unterscheidung nur durch das Mikroskop möglich. Der braunrote Pyrop beispielsweise kann mit dem Rhodolith, dem Rubellit (roter Turmalin) und Rubin verwechselt werden.
Die grüne Farbe des Tsavorith wird auch häufig als “Smaragdgrün” bezeichnet. Tatsächlich besteht die Gefahr, ihn mit einem Smaragd zu verwechseln. Andere ähnliche Steine sind der Diopsid und der Demantoid.
Herkunft: Granatsteine findet man fast überall auf der Welt
Der erste namentlich erwähnte Fundort roter Granatsteine liegt in der Türkei. Plinius d.Ä. erwähnte sie zwischen 25 und 79 nach Christus. Granatsteine findet man aber fast überall auf der ganzen Welt, unter anderem in den USA, in der Tschechischen Republik, in Brasilien, Griechenland, Russland, Tansania, Madagaskar, Sri Lanka und Indien.
Verwendung: Granatsteine für aufwändige Schmuckstücke
Dank ihrer Härte (6,5 bis 7,5 nach Mohs) eignen sich Granatsteine sehr gut für Schmuckstücke jeder Art. Vor allem der rote Granatstein wird gern für Trachtenschmuck verwendet. Auch wer nach einer günstigen Variante zum Rubin sucht, ist mit roten Granatsteinen gut beraten. Zudem ist Granat laut American Gem Society der Geburtsstein des Monats Januar. Wer einer Januar Geborenen ein Schmuckgeschenk mit einem Granatstein schenken möchte, hat eine große Wahl an unterschiedlichen Farben.
Da der rote Granat vergleichsweise günstig ist, findet man häufig aufwendig gefertigte Schmuckstücke. Sie bestehen meist aus mehreren Steinen, die zu Blumen und anderen Formen angeordnet werden. Auch als Rahmen um Perlen sind rote Granate beliebt. Die unterschiedlichen Kombinationen passen zu Ringen und Armbändern, zu Ohrringen und Halsketten. Es gibt auch schlichte Anhänger und Ringe mit einzelnen Granatsteinen. Diese können im Vergleich zu anderen Edelsteinen (z.B. dem Rubin) sehr groß sein.
Doch auch aus Granatsteinen in grün, orange oder blaugrün lassen sich wunderschöne Schmuckstücke fertigen.
Was die Fassung betrifft, eignen sich Silber oder Gold gleichermaßen.
Eigenschaften: Härte & Behandlung
Granatsteine haben eine Härte von 6,5 bis 7,5 nach Mohs und werden normalerweise nicht behandelt.
Häufigste Schliffe: von oval bis herzförmig
Granatsteine werden sowohl facettiert als auch zu glatten Cabochons geschliffen. Runde und ovale Formen sind besonders beliebt. Rote Granate findet man zudem häufig in Herzform.