Der Zirkon – Ein Edelstein mit „Ausstrahlung“
Zirkone zählen zu den Mineralen und bestehen neben Zirconium- und Siliciumdioxid zudem aus radioaktiven Begleitelementen. So zählen Hafnium, Uran oder Thorium zu jenen radioaktiven Elementen, die in Zirkonen in minimalem Maße vorkommen.
Grund zur Sorge besteht deswegen nicht: Die ausgehende Strahlung der meisten Steine ist so gering, dass sie nicht einmal die menschliche Haut erreichen, geschweige denn durch die erste Hautschicht dringen können.
Hoch-, Mittel- und Tiefzirkone
Die radioaktive Strahlung im inneren der Zirkone zersetzt im Laufe der Jahrmillionen deren Kristallstruktur. Dadurch verändern sich deren Farbe, Glanz und Härte.
Hochzirkone sind in der Regel farblos bzw. haben sie einen leicht weißlichen oder bläulichen Schimmer. Manche hochwertigen Zirkone haben eine bräunlich-orange Farbe. Die Steine sind vollkommen kristallin – die Atome und Moleküle bilden aufgrund ihrer Anordnung ein robustes Kristallgitter. Außerdem weisen sie eine Mohshärte von eta 7,5 auf und haben eine Doppelbrechung.
Mittelzirkone wurden bereits längere Zeit der radioaktiven Strahlung ausgesetzt und haben darum eine beschädigte Kristallstruktur. Meist sind diese Zirkone grün-braun bis dunkelrot. Ihre Mohshärte liegt etwa bei 7. Die sind ebenso wie die Hochzirkone noch doppelbrechend.
Tiefzirkone sind amorph – die Atome und Moleküle haben keinen strukturierten Aufbau mehr. Darum weisen diese Zirkone nur mehr eine Härte von 6 bis 6,5 auf und sind lediglich einfachbrechend. In den meisten Fällen sind sie deshalb trübe. Das farbliche Spektrum reicht von Grün über Orange bis hin zu einem dunklen Braun.
Bekannter Diamantersatz
Zirkone erfreuten sich lange Zeit großer Beliebtheit: Da sie nämlich auch als farblose Steine erhältlich sind, eigneten sie sich hervorragend als Diamantersatz – vorausgesetzt sie wurden gut geschliffen. Mit dem richtigen Schliff sind die Steine nämlich für Laien kaum von Diamanten zu unterscheiden.
Interessant zu wissen: Farblose Hochzirkone sind sogar seltener als Diamanten und kosten trotzdem weniger.
Synthetischer Zirkon: Zirkonia
In den 1930ern wurden erstmals künstliche Steine aus kubisch stabilisiertem Zirkoniumoxid hergestellt – bekannt als „Zirkonia“. Mitte der 70er begann die Massenproduktion der Steine.
Da der Begriff „Zirkon“ auch für die Zirkonia verwendet wurde, hatte der echte Edelstein über die letzten Jahrzehnte hinweg ein schlechtes Image. Mittlerweile hat sich dieses jedoch wieder erholt und vor allem der blaue Zirkon (Starlit) erfreut sich wachsender Beliebtheit.
Verwendung
Zirkone sind – wie bereits erwähnt – ein Ersatz für Diamanten. Sie funkeln genauso schön und kosten meist nur einen Bruchteil. Da sie jedoch nicht dieselbe Härte wie Diamanten aufweisen, sollten sie bei Ringen nur mit Vorsicht eingesetzt werden. Allzu leicht können die Steine ansonsten splittern.
Der blaue Zirkon ist laut American Gem Society zusammen mit dem blauen Topas und dem Tansanit der moderne Geburtsstein des Monats Dezember. Traditionell gehören auch der Lapislazuli oder der Türkis zu den Geburtssteinen der Dezembergeborenen. Der Stein symbolisiert Weisheit, Vertrauen und Wohlstand. Blauen Zirkonen wird zudem nachgesagt, schlaffördernde Eigenschaften zu besitzen.
Blaue oder farblose Zirkone werden gerne zusammen mit blauen Saphiren verarbeitet, da die Farben einander unterstreichen. Ein Anhänger mit diesen beiden Edelsteinen auf einer Kette aus Weißgold oder Silber ist garantiert ein Hingucker.
Herkunft & Abbaustätten
Der Name des Edelsteins stammt entweder vom persischen Wort zargun (goldfarben) oder aus dem Arabischen zarqun, was so viel wie „Zinnober“ bedeutet.
Zirkone sind eine eigene Mineralgruppe. Der Begriff Hyazinth wurde schon in der Antike für ein Mineral mit bläulicher bis violetter Farbe verwendet. Als Zirkon ist der Stein seit 1783 in der Mineralogie vertreten.
Da es sich bei Zirkonen um Minerale handelt, sind sie in vulkanischem Gestein auf der ganzen Welt zu finden – besonders häufig in Granit. In hochwertiger Edelsteinqualität jedoch gibt es eine Vielzahl in Südost-Asien, vor allem auf Sri Lanka.
Auch Kambodscha oder Myanmar haben ein großes Vorkommen an Zirkonen, die teilweise bereits Wärmebehandlungen unterzogen werden, um die Farbe der Steine zu verändern.
Eigenschaften
Der Zirkon bildet eine eigene Mineralgruppe. Die bisher ältesten Zirkone wurden auf ein Alter von 4,4 Milliarden Jahre bestimmt, was den Zirkon zum bislang ältesten Mineral der Erde macht.
Auf der Mohsschen Skala erreichen Zirkone eine Härte von 6 bis 7,7 – abhängig von ihrem Alter und der Strahlenbelastung im Steininneren.
Farben
Den Zirkon gibt es in unterschiedlichen Farben: von farblos über grün bis hin zu braun-rot Tönen. Abhängig von der Farbe erhalten Zirkone ihren Namen. Zu den bekanntesten Arten gehören:
Hyazinth: Bei Hyazinthen handelt es sich um gelbe, gelbrote oder sogar rotbraune Zirkonvarietäten.
Starlit: Der Starlit zeichnet sich durch seine blaue Farbe aus. Diese entsteht aufgrund eines speziellen Hitzeverfahrens, dem rötliche Zirkone unterzogen werden.
Jargon: Bei strohgelben bis farblosen Steinen handelt es sich in der Regel um Jargone.
Behandlung
Viele Zirkone werden hitzebehandelt, um die schönen Farben zu erhalten. Dafür werden rötlich-braune Zirkone erhitzt, um blaue, farblose oder goldgelbe Zirkone herzustellen. Zirkone mit anderen Farben werden im Normalfall nicht wärmebehandelt.
Tipp für Edelstein Schmuck, wenn Sie einen Zirkon kaufen: Durch Wärmebehandlung entstandene grüne und gelbe Zirkone sind gegenüber UV-Strahlen widerstandsfähiger als jene, die eine blaue Farbe bekommen. Sollte der Schmuck also viel Sonnenstrahlung ausgesetzt sein, greifen Sie eher auf grüne, gelbe oder natürlich rote Steine zurück.
Der Schliff
Der Steinschleifer ist beim Zirkon wegen seiner Sprödigkeit besonders gefordert. Der Zirkon wird in den meisten Fällen im Brillantschliff und im modifizierten Brillantschliff geschliffen. Eine weitere Schliffart, die beim Zirkon zur Anwendung kommt ist der Stufenschliff.